Das Energiesparprojekt „Quartierskonzept Steinach“ der Stadt Bad Waldsee in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Ravensburg startet
BAD WALDSEE (bg) - Die Stadt Bad Waldsee hat sich entschlossen, auch für den Bereich Steinach ein energetisches Quartierskonzept als Projekt ihrer Klimaschutzaktivitäten zu erarbeiten. Dabei wird sie fachlich von der unabhängigen Energieagentur Ravensburg unterstützt. Die KfW-Bank fördert das Konzept finanziell mit.
Bereits das erste, im Jahr 2017 erstellte „Quartierskonzept Altstadt“ konnte für die Stadt als Erfolgsprojekt verzeichnet werden. Deshalb soll nun auch für den Bereich Steinach ein Quartierskonzept für 600 Gebäude, darunter ein kirchliches Gebäude, 27 gewerblich genutzte Gebäude und 572 Wohngebäude erstellt werden, wie der Erste Beigeordnete der Stadt, Thomas Manz, sowie Projektleiterin Regine Rist bei einem Pressegespräch am vergangenen Montag erklärten. Manz unterstreicht zudem, dass sich die Stadt mit dem „Klimaschutzkonzept 2020 – 2050“, das im Jahr 2014 erstellt worden ist, auf den Weg gemacht habe, nachhaltig und zukunftsorientiert regionalen Klimaschutz umzusetzen.
Zum „Quartierskonzept Steinach“ gehören Gebäude unterschiedlichster Baujahre. Etwa 90 Prozent sind vor 1978 errichtet worden. Der Energiebedarf ist dementsprechend hoch. Anschaulich wird das, wenn man einen Vergleich zum Auto anstellt: Diese Häuser haben einen Wärmeverbrauch, der sich mit einem 25-bis 32-Liter-Auto vergleichen lässt. Zudem seien schätzungsweise 25 Prozent der Heizungsanlagen älter als 20 Jahre und daher ineffizient, sagte Walter Göppel, Geschäftsführer der unabhängigen Energieagentur Ravensburg.
Datenerhebung
Mit Hilfe von Datenerhebungen durch die Energieagentur sollen Informationen zum Alter der Gebäude, der Gebäudetypen, zu Art und Alter der Heizanlage, zur Anzahl der Personen im Haus, zum tatsächlichen Energieverbrauch sowie zu bereits durchgeführten Sanierungen ermittelt werden. Die Immobilienbesitzer erhalten kostenlos, speziell auf ihr Gebäude abgestimmt, Informationen darüber, welche Sanierungsmaßnahmen ökonomisch und ökologisch sinnvoll sind, wie hoch die Investitionskosten sowie die Energiekosteneinsparungen sind.
Vorteile für Eigentümer
Ziel ist es, die Energiekosten der Bewohner in diesem Gebiet deutlich zu senken und somit auch den CO2-Ausstoß. Außerdem können so eine Wertsteigerung der Immobilien und eine Verbesserung der Wohnqualität erreicht werden. Auch erhalten die Gebäudeinhaber kostenlose Informationen über Fördermittel, die für Sanierung zur Verfügung stehen und werden über die gesetzlichen Anforderungen, die zu beachten sind, informiert.
Vorteile für die Stadt
Die Stadtverwaltung erhält von diesem Projekt in erster Linie verlässliche Informationen über die Gebäudezustände, die Gebäudestrukturen, Alter und Art der Heizanlagen sowie Sanierungserfordernisse im untersuchten Quartier und kann somit eine übergreifende Strategie entwickeln für eine zukünftige, umweltfreundliche Energieversorgung im Quartier.
So funktioniert es
Mitte Januar werden die Gebäudeeigentümer zum Thema „Quartierskonzept Steinach“ von der Stadtverwaltung angeschrieben. Bei den Unterlagen befindet sich ein Flyer mit allen wichtigen Informationen sowie einer Antwortkarte. Unter den ersten 50 Rückmeldern verlost die Stadt 50 kostenlose Thermografieaufnahmen. Die Teilnahme ist kostenlos und freiwillig. Die Stadtverwaltung und die Energieagentur hoffen auf eine hohe Beteiligung, um ein möglichst genaues Konzept erstellen zu können.
Grafik: Stadt Bad Waldsee
Berichterstattung im Amtsblatt Nr. 46 der Stadt Bad Waldsee vom 20.12.2018