20.12.2018

Das Energiesparprojekt „Quartierskonzept Steinach“ der Stadt Bad Waldsee in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Ravensburg startet

BAD WALDSEE (bg) - Die Stadt Bad Waldsee hat sich entschlossen, auch für den Bereich Steinach ein energe­tisches Quartierskonzept als Projekt ihrer Klimaschutzak­tivitäten zu erarbeiten. Da­bei wird sie fachlich von der unabhängigen Energieagentur Ravensburg unterstützt. Die KfW-Bank fördert das Konzept finanziell mit.

Bereits das erste, im Jahr 2017 erstellte „Quartierskonzept Altstadt“ konnte für die Stadt als Erfolgsprojekt verzeich­net werden. Deshalb soll nun auch für den Bereich Steinach ein Quartierskonzept für 600 Gebäude, darunter ein kirchli­ches Gebäude, 27 gewerblich genutzte Gebäude und 572 Wohngebäude erstellt werden, wie der Erste Beigeordnete der Stadt, Thomas Manz, sowie Projektleiterin Regine Rist bei einem Pressegespräch am ver­gangenen Montag erklärten. Manz unterstreicht zudem, dass sich die Stadt mit dem „Klimaschutzkonzept 2020 – 2050“, das im Jahr 2014 er­stellt worden ist, auf den Weg gemacht habe, nachhaltig und zukunftsorientiert regionalen Klimaschutz umzusetzen.

Zum „Quartierskonzept Stei­nach“ gehören Gebäude un­terschiedlichster Baujahre. Etwa 90 Prozent sind vor 1978 errichtet worden. Der Energie­bedarf ist dementsprechend hoch. Anschaulich wird das, wenn man einen Vergleich zum Auto anstellt: Diese Häu­ser haben einen Wärmever­brauch, der sich mit einem 25-bis 32-Liter-Auto vergleichen lässt. Zudem seien schätzungs­weise 25 Prozent der Hei­zungsanlagen älter als 20 Jah­re und daher ineffizient, sagte Walter Göppel, Geschäftsfüh­rer der unabhängigen Energie­agentur Ravensburg.

Datenerhebung

Mit Hilfe von Datenerhebun­gen durch die Energieagentur sollen Informationen zum Al­ter der Gebäude, der Gebäu­detypen, zu Art und Alter der Heizanlage, zur Anzahl der Personen im Haus, zum tat­sächlichen Energieverbrauch sowie zu bereits durchgeführ­ten Sanierungen ermittelt wer­den. Die Immobilienbesitzer erhalten kostenlos, speziell auf ihr Gebäude abgestimmt, Informationen darüber, wel­che Sanierungsmaßnahmen ökonomisch und ökologisch sinnvoll sind, wie hoch die Investitionskosten sowie die Energiekosteneinsparungen sind.

Vorteile für Eigentümer

Ziel ist es, die Energiekosten der Bewohner in diesem Ge­biet deutlich zu senken und somit auch den CO2-Ausstoß. Außerdem können so eine Wertsteigerung der Immobili­en und eine Verbesserung der Wohnqualität erreicht werden. Auch erhalten die Gebäudein­haber kostenlose Informatio­nen über Fördermittel, die für Sanierung zur Verfügung ste­hen und werden über die ge­setzlichen Anforderungen, die zu beachten sind, informiert.

Vorteile für die Stadt

Die Stadtverwaltung erhält von diesem Projekt in erster Linie verlässliche Informatio­nen über die Gebäudezustän­de, die Gebäudestrukturen, Alter und Art der Heizanlagen sowie Sanierungserfordernisse im untersuchten Quartier und kann somit eine übergreifende Strategie entwickeln für eine zukünftige, umweltfreund­liche Energieversorgung im Quartier.

So funktioniert es

Mitte Januar werden die Ge­bäudeeigentümer zum Thema „Quartierskonzept Steinach“ von der Stadtverwaltung ange­schrieben. Bei den Unterlagen befindet sich ein Flyer mit al­len wichtigen Informationen sowie einer Antwortkarte. Un­ter den ersten 50 Rückmeldern verlost die Stadt 50 kostenlose Thermografieaufnahmen. Die Teilnahme ist kostenlos und freiwillig. Die Stadtverwaltung und die Energieagentur hoffen auf eine hohe Beteiligung, um ein möglichst genaues Konzept erstellen zu können.

Grafik: Stadt Bad Waldsee

 

Berichterstattung im Amtsblatt Nr. 46 der Stadt Bad Waldsee vom 20.12.2018

Berichterstattung auf www.schwaebische.de vom 22.12.2018